Das Marina Bay Sands in Singapur: Urlaub im berühmtesten Pool der Welt
Im Juni erfüllten mein Mann und ich uns einen großen Traum: Wir besuchten Singapur und übernachteten während unseres Aufenthalts im Marina Bay Sands – dem Hotel mit dem weltberühmten, irrsinnig langen Infinity-Pool. Wir hatten wahnsinnig hohe Erwartungen an das Marina Bay Sands, und wir wurden nicht enttäuscht.
Bei der Zimmerbuchung haben wir uns im Vorfeld für einen Premier Room mit City-View entschieden. Die buchbaren Zimmerkategorien im Marina Bay Sands sind nach aufsteigenden Preisen geordnet folgende: Deluxe Room, Premier Room, Club Room, Grand Club Room, sowie unterschiedliche Suiten. Oft wird bei den einzelnen Kategorien noch preislich nach City-View (teurer) oder Bay-View unterschieden. Unser Zimmer haben wir direkt über die Webseite des Marina Bay Sands gebucht. Allerdings lohnt sich hier auch immer der Vergleich auf anderen Hotelbuchungsseiten oder Preissuchmaschinen wie zum Beispiel Kayak.
Die Übernachtungen im Marina Bay Sands haben natürlich ihren Preis. Naja, um ehrlich zu sein nicht nur die Übernachtungen, sondern auch alles andere, was man in diesem Hotel erwerben oder verzehren kann. Allerdings habe ich nicht vor, mich hierüber zu beschweren. Wenn man ein preiswertes Hotel sucht, dann bucht man einfach nicht das Marina Bay Sands. Für uns war es jeden einzelnen Singapore Dollar wert.
Als unser Taxi vom Flughafen mittags gegen 12:30 Uhr am Hotel ankam, wollten wir eigentlich nur kurz unser Gepäck deponieren, weil wir nicht damit rechneten, um diese Zeit schon unser Zimmer beziehen zu können. Konnten wir auch nicht. Allerdings haben wir zwei Flaschen mit extrem leckerem Fruchtsaft und zwei Zugangskarten zum Sands SkyPark, auf dem sich auch der weltberühmte Infinity-Pool befindet, bekommen. Denn den Pool darf nur nutzen, wer auch im Hotel übernachtet.
Natürlich konnten wir gar nicht schnell genug in den Aufzug und hoch auf das Pool-Deck kommen. Als wir dann das erste Mal auf dem Dach standen (es hatte übrigens 39, gefühlt aber mindestens 50 Grad und am Himmel war beinahe kein Wölkchen), war ich fassungslos vor Begeisterung. Da war er – einer der berühmten Momente, die einem den Atem rauben. Ich hatte diesen Pool schon unzählige Male auf Fotos und im TV gesehen, und da fand ich ihn schon überwältigend. Aber der Anblick, der sich mir bot, war einfach noch so viel schöner, der Pool war so viel größer und die Aussicht so viel umwerfender als in meinen kühnsten Träumen.
Da unsere Badesachen im Koffer waren, trennten wir uns erstmal wieder schweren Herzens vom Marina Bay Sands Pool und nutzen den Nachmittag, um Singapur ein bisschen kennenzulernen. Singapur ist bisher übrigens meine absolute Lieblingsstadt in Asien (allerdings habe ich momentan auch nur mäßig viele Vergleiche). Der Insel- und Stadtstaat ist unvorstellbar sauber, architektonisch vielfältig und interessant, die Menschen sind wahnsinnig nett, und man kann sich als Tourist überall sehr frei bewegen.
Nach einer kleinen Stadttour kamen wir am späteren Nachmittag ins Marina Bay Sands zurück. Die freundliche Dame an der Rezeption entschuldigte sich bei uns dafür, dass unser Zimmer bei unserer Ankunft mittags noch nicht fertig war. Als kleine Wiedergutmachung gab sie uns einen Grand Club Room mit City-View anstatt des gebuchten Premier Rooms. Im Kopf ging ich schnell die Zimmerkategorien durch und stellte fest, dass der Grand Club Room zwei Kategorien höher als das gebuchte Zimmer war. Yippieh! Die Dame sagte uns außerdem, dass es sich bei unserem Zimmer um einen der allerschönsten Grand Club Rooms handelt, und dass wir die Aussicht lieben werden. Ich habe mir von der Aussage erstmal nicht zu viel versprochen, weil ich mir dachte, dass sie das bestimmt über jedes Zimmer sagt, um die Gäste glücklich zu machen.
Auf unserem Zimmer mussten wir dann allerdings feststellen, dass die Dame nicht übertrieben hatte. Warum um alles in der Welt hatte sie bloß so tiefgestapelt? Unser Zimmer war so atemberaubend, dass wir kurzzeitig überlegten, ob es in Singapur tatsächlich so viele interessante Sehenswürdigkeiten gab, oder ob wir einfach die gesamte Zeit über dort in diesem Zimmer bleiben sollten. Erst einmal war das Zimmer riesig. Ein großer, verspiegelter Eingangsbereich führte über eine Essecke mit Nespresso-Kaffeemaschine in das Wohn-/Schlafzimmer. Als Raumtrenner zwischen King-Size-Bett und Wohnbereich diente ein schwenkbarer Flachbild-TV. Anstelle von Fenstern hatten wir eine komplette Glasfront und uns bot sich ein atemberaubender Blick auf das berühmte Gebäude des ArtScience Museum, das die Form einer Lotusblüte hat, auf den Merlion, das Wahrzeichen Singapurs, und auf die beeindruckende Skyline.
Ein weiteres Highlight war dann unser Badezimmer. Auch dieses war außen komplett verglast und eröffnete uns einen unglaublichen Blick auf die Marina Bay und die Gardens by the Bay, die botanischen Gärten mit den riesigen Superbäumen. Am Besten konnte man den Ausblick von der freistehenden Badewanne aus genießen. Auch wenn wir das Zimmer noch stundenlang hätten bestaunen können, siegte der Wunsch nach dem ersten Sprung in den Infinity Pool.
Vielleicht hört es sich ein bisschen platt an, aber es ist wahr: Man kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, zum ersten Mal in den Pool zu steigen und an den Abgrund zu schwimmen. Wenn man sich dann gesammelt hat und das Herzklopfen nachlässt, sieht man auch direkt, dass der Abgrund nicht halb so gefährlich und angsteinflößend ist wie es vom Beckenrand aussieht. Dort, wo man gähnende Leere erwartet, befinden sich natürlich Auffangbecken und Vorsprünge, die ein Abstürzen in die Tiefe eher unwahrscheinlich machen. Der Ausblick auf die Stadt und die Höhe bleiben aber beeindruckend.
Schön ist, dass der Pool abends bis 23 Uhr und morgens schon ab 6 Uhr geöffnet hat. So kann man vom Wasser aus den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang genießen. Übrigens kann ich sehr empfehlen, ersteren mit einem Singapore Sling, dem Signature Drink der Stadt, zu begießen. Tut mir einen Gefallen, und guckt nicht auf den Preis. Der Cocktail ist mit umgerechnet ungefähr 18 Euro wahrlich kein Schnäppchen, aber er gehört einfach zu der Stadt. Und wo könnte man ihn schöner genießen, als auf diesem Dach? (Viele behaupten, man könne das am Besten im Raffles Hotel. Für mich persönlich bleibt aber das Marina Bay Sands die erste Wahl.)
Nicht, dass Ihr denkt, wir haben unsere Zeit in Singapur lediglich auf dem Pool-Deck verbracht. Das haben wir natürlich nicht. Allerdings fiel es mir schon jedes Mal ein bisschen schwer, mich von dort loszureißen. Meine Schwärmerei vom Marina Bay Sands Pool mag auf Euch außerdem vielleicht etwas objektophil wirken, aber jeder, der schon mal auf diesem Hoteldach stand, wird mich bestimmt verstehen.
Natürlich bietet das Marina Bay Sands so viel mehr als nur den Pool. Das Hotel beherbergt verschiedene Restaurants. Sie sind alle erstklassig, mehrfach ausgezeichnet und einige der Köche gehören zu den besten der Welt. Für den kleinen Hunger oder Durst gibt es zusätzlich Bars, Cafés und Snackshops. Im Hotel befindet sich außerdem ein riesiges Casino, das mit den Schwesterhotels in Las Vegas locker mithalten kann. Hier gibt es allerdings anders als in Vegas „nur“ alkoholfreie Getränke kostenlos.
Zum Hotel gehört auch eine riesige Shoppingmall: The Shoppes at Marina Bay Sands. Hier gibt es Shops zu allen Themen und in allen Preisbereichen, und das Center ist mit seinen Wasserkanälen wahnsinnig schön. Wie im The Venetian in Las Vegas fahren auch hier Gondeln auf dem Wasser. Wer gerne gut und vergleichsweise günstig essen will, dem kann ich den Food-Court in der Mall empfehlen. Die Auswahl ist sehr groß und das Angebot ausgesprochen lecker. Bereitet Euch schon mal seelisch darauf vor, dass in Singapur generell alles extrem scharf gewürzt ist. Übrigens solltet Ihr unbedingt die Laksa probieren – eine scharfe Suppe und Singapurs Nationalgericht – und den Kaya Toast – einen beliebten Frühstückssnack, der aus Toast mit Kokos-Eier-Marmelade besteht. So lecker!
In unmittelbarer Nähe zum Hotel befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Unter anderem seid Ihr – wie schon erwähnt – ganz schnell zu Fuß bei den Gardens by the Bay, dem Merlion und dem ArtScience Museum. Auch der schwimmende Louis Vuitton Shop und die Esplanade – die Konzerthalle – sind einen Besuch wert. Abends ist es einfach wunderschön, am Singapore River entlangzugehen und die Lichter der Stadt zu bestaunen.
Abschließend kann ich dem Reiseführer, den ich im Vorfeld gelesen habe, nur recht geben: Theoretisch müsste man das Marina Bay Sands während eines Urlaubs in Singapur gar nicht verlassen. Das Hotel ist wie eine eigene Stadt mit unzähligen Unterhaltungsmöglichkeiten. Ich kann Euch aber nur dringend empfehlen, das dennoch zu tun. Singapur ist mehr als nur das Marina Bay Sands – aber für uns war das Marina Bay Sands ein wesentlicher Faktor, der unsere Zeit in Singapur so unvergesslich gemacht hat.
Welche Zimmernummer hattet ihr denn?
Oh je, das ist leider so lange her, das weiß ich nicht mehr. Ich gucke dann gerne mal die Bilder von damals durch, ob zufällig auf einem die Nummer zu sehen ist.
Viele Grüße,
Janina
Wir haben im Dezember auch Grand Club Zimmer und freuen uns schon drauf.
Wie war das mit dem Club 55? Was war alles inklusive?