Zehn Fragen, die keine Schwangere hören möchte
Da das Thema Nachwuchs derzeit in unserem Leben sehr präsent ist, habe ich mich entschlossen, die versteckte Kategorie „Elternwelt“ im Blog einzuführen. So kann ich mich in unregelmäßigen Abständen auch zu einigen Dingen ohne einen direkten Zusammenhang zum Thema Reisen äußern, ohne dass diese Artikel auf der Startseite meines Reiseblogs erscheinen. Dadurch möchte ich gewährleisten, dass mein Blog nach wie vor ein Reiseblog bleibt, möchte Euch aber auch von den Entwicklungen in meinem und unseren Leben nicht ausschließen – insbesondere, da ich auch immer häufiger Nachrichten und Nachfragen von (werdenden) Leser-Eltern erhalte.
Sobald bekannt wird, dass eine Frau schwanger ist, scheint in den Köpfen ihres Umfelds eine unerklärliche Transformation stattzufinden. Menschen, die man bisher als zurückhaltend und höflich kennengelernt hat, und mit denen man in der Vergangenheit maximal Smalltalk geführt hat, stellen einem als schwangere Frau plötzlich die intimsten und schamlosesten Fragen. Beim ersten Mal ist man in der Regel so verdutzt, dass man die Fragen überrumpelt beantwortet. Beim zweiten und dritten Mal lächelt man dann noch großzügig darüber. Spätestens ab dem vierten Mal ist man als Schwangere aber dann zunehmend genervt.
War das Baby geplant?
Ein sehr beliebter Gesprächseinstieg, wenn man als Schwangere entfernten Bekannten, ehemaligen Kollegen oder Nachbarn, die man nur vom Sehen kennt, begegnet. Insgeheim frage ich mich dann immer, in welchem Universum die Beziehung zwischen dem Gesprächspartner und mir derartig intim ist, dass eine solche Frage gerechtfertigt wäre – auch wenn unser Baby ein Wunschkind durch und durch ist.
Wie viel hast Du bisher zugenommen?
Gegenfrage: Warum um alles in der Welt denken so viele Menschen, dass es in Ordnung wäre, schwangeren Frauen diese Frage zu stellen?
Was, so lange dauert es noch bis zum Termin?
Herzlichen Dank, jede Schwangere dieser Welt freut sich, so gesagt zu bekommen, dass sie schon ganz schön fett für die Dauer ihrer Schwangerschaft ist.
Sicher, dass Du keine Zwillinge erwartest?
Hierbei handelt es sich um die Steigerungsform zur vorherigen Frage. Sie ist etwa so unangebracht wie Döneressen während des Zahnarztbesuchs.
Der Bauch ist aber ganz schön klein, oder?
Ja, mir wurden tatsächlich an ein und demselben Tag schon sowohl ein viel zu kleiner Bauch als auch ein viel zu großer Bauch durch unterschiedliche selbsternannte Experten attestiert. Hypochonder wie ich freuen sich ganz besonders, wenn mehrere Damen mittleren Alters um einen herumstehen, besorgt den Kopf schütteln, und nachfragen, ob das Baby denn auch wirklich ordentlich wächst, oder ob man in der Schwangerschaft Diät hält.
Hast Du auch den Artikel über Schwangerschaftsvergiftung/späte Fehlgeburten/plötzlichen Kindstod/etc. gelesen?
Nein, bisher noch nicht, aber herzlichen Dank für die Info, ich wollte die nächsten zwei Wochen sowieso nicht mehr schlafen.
Bist Du Dir sicher, dass Du das essen/trinken/machen darfst?
Es ist immer wieder schön, wenn einfach alles, was man als Schwangere tut oder zu sich nimmt, von überbesorgten Anwesenden mit kritisch gerunzelter Stirn kommentiert wird. Und ja, ich bin überzeugt, dass weder der Knoblauch, noch der Cappuccino, noch das Schwimmen meinem Kind schaden zugefügt hat (zu all diesen Dingen wurde mir gegenüber tatsächlich Sorge geäußert).
Weißt Du, was ich damals bei meiner Geburt erlebt habe?
Egal, ob es sich um einen meterlangen Dammriss, ein beim Kaiserschnitt im Bauch vergessenes Operationswerkzeug, oder einen Blutverlust von zwei Litern handelt: Keine Schwangere der Welt möchte diese Horrorgeschichten hören.
Freut Dein Mann sich auch auf das Baby?
Hierauf lautet die einzig wahre Antwort: Nein, ich habe heimlich aufgehört zu verhüten und ihm das Baby untergejubelt, obwohl er Kinder hasst.
Seid Ihr glücklich, dass Ihr ein Mädchen/einen Jungen bekommt?
Und was, wenn nicht? Nur zur Klarstellung: Mein Mann und ich hätten uns sowohl über einen Jungen als auch über ein Mädchen gefreut, haben insgeheim aber beide etwas mehr auf ein Mädchen gehofft (vor allem mein Mann). Deshalb sind wir überglücklich, dass wir bald eine kleine Tochter haben werden. Gerade unter Männern scheint diese Freude absolut fragwürdig zu sein, da meinem Mann immer wieder mitleidig auf die Schulter geklopft wurde, mit den aufmunternden Worten, dass das zweite Kind dann ja immer noch ein Junge werden kann.
Während meiner Schwangerschaft habe ich gelernt, dass es werdenden Mamas gegenüber scheinbar keine Grenzen gibt. Übrigens wurde mir jede der aufgezählten Fragen in den letzten Monaten mindestens einmal gestellt. Meistens kann ich über die indiskreten Fragen glücklicherweise lachen. Welche unverschämten Bemerkungen kennt Ihr aus Eurer Schwangerschaft oder aus der Eurer Partnerin?
Huhu!
Also ich bin momentan mit Nr. 2 schwanger und habe in meinem Freundes-und Bekanntenkreis bisher (auch bei der ersten Schwangerschaft) eigentlich nur Positives gehört. Dabei waren hilfreiche Tipps, die Geburtsberichte (die ich hören wollte) und teilweise sogar Fragen, die in die andere Richtung gingen (wie, du isst keine Salami?), aber das hat mich nicht gestört. Viele meinen es nur gut, fiebern mit dir mit oder erinnern sich an ihre eigene Schwangerschaft (vor zig Jahren). Klar können oben aufgeführte Fragen nerven, aber ich denke, die prallen irgendwann an einem ab. 🙂
Hey Franziska!
Das klingt ja super. Die Erfahrungen sind natürlich unterschiedlich. Ich war schon öfter erschrocken, welche Fragen viele entfernte Bekannte oder gar Fremde plötzlich gestellt haben. Die engeren Freunde waren da eigentlich nie das Problem. Aber natürlich ist der Artikel generell mit einem Augenzwinkern zu verstehen. 🙂
Alles Gute Dir noch für die Schwangerschaft und die tolle Zeit danach!
Liebe Grüße,
Janina