Coco Bodu Hithi auf den Malediven: Wenn Postkarten real werden
Zwölf Malediven-Inseln durften wir in den vergangenen Jahren kennenlernen. Zwölf Inseln, die alle auf ihre Weise paradiesisch und wunderschön waren. Bei unserem Besuch im Coco Bodu Hithi hat sich gezeigt, dass auch wir noch längst nicht alles gesehen haben. Die Schönheit und Einzigartigkeit der Insel hat uns vom ersten Moment an voll eingenommen. Durch und durch maledivisch, sehr natürlich, traditionell und modern zugleich. War Coco Bodu Hithi die allerschönste Insel, auf der wir bisher waren? Ich kann mich so schwer festlegen. Unsere Wasservilla war jedoch ganz klar kaum zu überbieten. [Zu diesem Aufenthalt wurden wir von den Coco Resorts eingeladen.]
Ein Traum von einer Insel
Bodu Hithi war für uns optisch sofort die Erfüllung all unserer Malediven-Träume. Mit dem Speedboot fuhren wir in 40 Minuten vom Flughafen Malé zur Insel im Nord-Malé-Atoll, und wegen des starken Seegangs konnten wir nicht am regulären Ankunftssteg anlegen, sondern das Boot wurde stattdessen zu einem kleineren Steg am anderen Ende der Insel gefahren. Wir düsten im strahlenden Sonnenschein auf die Insel zu, entlang an den Wasservillen, und der dichte Dschungel von Bodu Hithi wurde immer größer. Am Steg wurden wir von einem Empfangskomitee begrüßt und von einem der freundlichsten Mitarbeitern, der uns je auf unseren Reisen begegnet ist, zu einem Buggy gebracht, welcher uns zu unserer Villa bringen würde.
Die Insel Bodu Hithi ist ungefähr 400 Meter lang und maximal 140 Meter breit. An den beiden gegenüberliegenden langen Enden der Insel schlängelt sich jeweils ein langer Steg mit Wasservillen durch das türkisblaue, unglaublich klare Wasser (in dem man von den Stegen aus sehr häufig Rochen sehen kann). Auf Bodu Hithi kann man die Flora der Malediven bestaunen, denn die Bäume und Pflanzen wurden soweit möglich in ihrer ursprünglichen Form belassen. Dadurch überkam uns sofort bei der Ankunft ein wahres Dschungel-Feeling. Optisch werden auf Bodu Hithi wirklich alle Malediven-Klischees zu 100 Prozent bedient, und es fiel uns schwer, unsere Kamera zwischendurch überhaupt mal einzupacken: unendlich viel Grün, perfekte Sandstrände, glasklares Wasser und als i-Tüpfelchen die vielen Bungalows über dem Wasser.
Eine Augenweide ist auch der große Infinity-Pool mit seinen gelben Liegen. Beim Schwimmen darin konnten wir sogar einmal eine große Rochen-Familie lange Zeit beobachten. Beim Wassersport kann man sich auf der Insel ideal austoben, und auch an Land gibt es genügende Sportmöglichkeiten, zum Beispiel Fußball und Tennis. Unser persönlicher Favorit ist ja unangefochten das Schnorcheln, worauf ich später noch näher eingehen werde. Auch andere Ausflüge und Aktivitäten werden angeboten, so zum Beispiel ein Kinoabend unter den Sternen.
Insgesamt 100 Villen gibt es auf der Insel, alle ausgestattet mit einem eigenen Pool. Die 44 Island Villas sind eingebettet in die dichte Vegetation der Insel. Sie alle haben neben dem privaten Pool auch einen direkten Strandzugang. Drei Kategorien an Wasservillen gibt es, angefangen bei der Water Villa, von der 16 auf der Insel stehen. Ebenfalls 16 der etwas größeren und weiter hinten auf dem Steg gelegenen Escape Water Villas gibt es. Die 24 Coco Residences liegen auf einem separaten, besonders langen Steg mit eigener Rezeption. In einer solchen Coco Residence haben wir für fünf Tage gewohnt.
Unsere Coco Residence
Die Coco Residence ist die höchste Villenkategorie im Coco Bodu Hithi. Für sie ist ein eigener Steg reserviert, an dem auch das Spa der Insel angegliedert ist. Zu den Coco Residences gehört ein eigener Rezeptionsbereich mit Lounge, Bar, Restaurant und Bibliothek. Unsere Villa war die größte, die wir bisher auf den Malediven hatten – und das über dem Wasser. Zwei geräumige Zimmer und ein großes Bad mit Innen- und Außendusche hatten wir zur Verfügung, um uns breit zu machen.
Das Herzstück der Villa war die riesige Terrasse. Hier hatten wir einen traumhaften Infinity-Pool, in dem unsere Tochter am liebsten den ganzen Tag verbracht hätte. Zum Entspannen standen ein großes Daybed und Liegen bereit. Von einem zweiten, niedriger gelegenen Deck führte eine Leiter direkt ins Meer. Das Wasser war glasklar und wir konnten von unserem Außendeck aus wunderbar Fische, Rochen und kleine Haie beobachten.
Essen im Coco Bodu Hithi
Im Hauptrestaurant Air nahe des Hauptpools wird morgens und abends ein sehr vielfältiges und leckeres Buffet angeboten, mittags kann man hier à la carte essen. Gleich nebenan befindet sich die Bar Lattitude, an der ich mich regelmäßig durch die Mocktail-Karte probiert habe, während wir nach Delfinen Ausschau gehalten haben (wir hatten diesmal leider kein Glück).
Tsuki oberhalb der Bar serviert japanische Gerichte, insbesondere Sushi, das nicht von dieser Welt ist. Im Restaurant speist man hervorragend – der Name lässt es erahnen – über dem Wasser, und kann im abends angeleuchteten Meer Rochen und Babyhaie schwimmen sehen. Stars – ein Restaurant mit angegliederter Bar – liegt auf dem Steg der Coco Residences und bietet für die Gäste dieser Frühstück in besonders schöner Atmosphäre, leichter Gerichte über den Tag, und ein traumhaftes Dinner bei Kerzenschein.
Entspannen im Coco Spa
Im Coco Spa gibt es acht Behandlungsräume, die in acht einzelnen Villen über dem Wasser liegen. Jede Behandlungsvilla hat ein Außendeck mit eigenem Pool. Mein Mann und ich durften uns im Wechsel bei einer traumhaften Massage entspannen, und dabei dem Meeresrauschen lauschen.
Gäste können ebenfalls die Sauna und das Dampfbad des Spas nutzen. Am Besten am Spa gefiel mir – natürlich abgesehen von der himmlischen Massage – das Deck mit kaltem Becken und Jacuzzi und unendlichem Weitblick auf den Ozean. Zum Spa-Areal gehört auch ein Yoga-Pavillon, an dem man zum Sonnenaufgang und -untergang unter freiem Himmel den Lotussitz und den herabschauenden Hund üben kann. Auch im Fitnessstudio in einem Wasserbungalow hat man dank traumhaftem Ausblick eindeutig mehr Motivation, sich die Kalorien vom leckeren Essen wieder abzutrainieren (behauptet mein Mann).
Schnorcheln mit der Meeresbiologin
Zum Coco Bodu Hithi gehört das resorteigene Marine Biology Centre. In diesem arbeitet eine Meeresbiologin mit ihrem Team an verschiedenen Forschungsprojekten, für die Erhaltung des Riffs und des Ökosystems, und für die Aufklärung der Gäste und der lokalen Bevölkerung. Die Meeresbiologin führt mehrmals wöchentlich Schnorcheltouren rund um die Insel.
Für unsere Schnorcheltour mit der Meeresbiologin sind wir mit dem hoteleigenen Dhoni (dem traditionellen Fortbewegungsmittel der Malediven) wenige Minuten von der Insel weggefahren, und mein Mann und ich sind dort im Wechsel zum Schnorcheln ins Wasser gesprungen. Der andere blieb mit der begeistert winkenden Tochter an Bord. Die Meeresbiologin sah wie erwartet alle interessanten Meeresbewohner lange vor uns, und während auch ich Glück hatte und viel außergewöhnliche Fische sah, so sahnte mein Mann kurz nach mir richtig ab: Er sah mehrere Haie, eine Schildkröte und Stachelrochen aus der Nähe.
Was auch bei dieser Schnorcheltour wie schon oft zuvor der Fall war: Einige Gäste, die nicht schwimmen konnten, hatten sich für die Tour angemeldet, und sprangen dann auch todesmutig in ihren Schwimmwesten und ausgestattet mit teuren Unterwasserkameras ins Meer. Wie schon vorher hatten sich auch diesmal die potenziellen Schnorchler größtenteils deutlich überschätzt und die Kraft der Wellen unterschätzt, und mussten dann innerhalb von Minuten alle zurück auf das Boot gerettet werden. Was im Nachhinein, wenn alles gut ging, schön für ein paar witzige Anekdoten herhält, ist im eigentlichen Moment allerdings meistens wirklich beängstigend. Nicht selten ergibt sich eine Kettenreaktion und mehrere Schnorchler verfallen gleichzeitig in Panik. Das kann für alle zu gefährlichen Situationen führen, wenn mehr Nicht-Schwimmer als mögliche Retter im Wasser sind.
Wir haben in Deutschland das Glück, das Schwimmen meistens schon sehr jung zu lernen, wodurch die meisten von uns im Erwachsenenalter gute Schwimmer sind. Das ist nicht in allen Ländern der Fall. Wenn Ihr also auf den Malediven schnorcheln geht – ob alleine am Riff oder in der Gruppe während eines Ausflugs – dann guckt auch immer mal nach anderen Schwimmern. Nicht jedes Winken oder Zappeln sollte als Blödsinn abgetan werden, manchmal versteckt sich dahinter wirklich ein Schnorchler in Not. Mir ist es immer lieber, einmal zu oft blöd nachzufragen, als vielleicht einen entscheidenden Moment zu versäumen.
Coco cares
Die Coco Resorts sind sich ihrer Verantwortung bewusst, die alle Hotels und Resorts der Malediven für die Erhaltung des fragilen Ökosystems und des sozialen Gleichgewichts haben. Das hat uns sehr gut gefallen. Müll und Plastik wird so gut wie möglich eingespart, und notwendiger Abfall wird umweltfreundlich entsorgt und recycelt. Sofern möglich, wird auf lokale Produkte und Ressourcen zurückgegriffen.
Coco Bodu Hithi und seine Schwesterresorts engagieren sich für und unterstützen verschiedene lokale Projekte, welche das Ziel haben, die Malediven und ihre Bewohner (unter und über Wasser) zu schützen. Ein wichtiges Projekt ist das Olive Ridley Project, dessen Mission es ist, unbenutzte Netze aus dem Meer zu entfernen, da sich in diesen häufig Meeresschildkröten verfangen. Das Team vom Olive Ridley Project befreit die Schildkröten, päppelt sie im Turtle Centre des Schwesterhotels Coco Palm Dhuni Kolhu auf und lässt sie wieder frei.
Für uns war Coco Bodu Hithi alles, was wir uns von einem Malediven-Resort erträumen. So perfekt wie wir es selten zuvor irgendwo auf der Welt gesehen haben schafft die Insel den Spagat zwischen Tradition und Moderne, Eleganz und Lässigkeit, Natürlichkeit und Sauberkeit. Die Mitarbeiter des Resorts waren grandios. Sie waren stets herzlich, freundlich, zuvorkommend, einnehmend, dabei weder zu bemüht noch zu locker – ganz im Stile der Insel. Coco Bodu Hithi war für uns ein echter Wohlfühlort, und eines der schönsten und besten Resorts, die wir – nicht nur auf den Malediven – je besucht haben.
Wow, die Badewanne ist ja wohl der Knaller! Wobei, eigentlich alles. Da passt der Titel echt zu 100%, da sind typische Postkartenmotive real geworden! 😉 vg, Olli
Danke Dir, Olli! Ja, die Badewanne war wirklich nur eines von vielen Postkartenmotiven. 🙂
Liebe Grüße,
Janina